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Krankheitsverlauf von Vulvakrebs
Im fortgeschrittenen Stadium kann es zur Bildung von Metastasen und somit zu einer Ausbreitung der Erkrankung im Körper kommen.
Vulvakrebs

Krankheitsverlauf von Vulvakrebs

Es gibt zwei Systeme, nach denen der Krankheitsverlauf von Vulvakrebs eingeteilt werden kann. Diese Klassifikationen geben Aufschluss über das Stadium der Erkrankung und die Ausbreitung des Tumors.

Klassifizierung des Krankheitsverlaufs durch die FIGO

Dazu gehört die Klassifizierung nach der Fédération Internationale de Gynécologie et d’Obstétrique, kurz FIGO. Bei dieser Klassifizierung wird der Verlauf von Vulvakrebs in vier Stadien eingeteilt. Stadium I beschreibt einen kleinen Tumor, der kleiner als zwei Zentimeter ist und nur in Vulva oder Damm auftritt. In Stadium II ist der Tumor dagegen größer als zwei Zentimeter. Stadium III umfasst die Ausbreitung von Vulvakrebs auf Scheide, Anus, Harnwege und Blase und eine Seite der Lymphknoten. Sind die restlichen Lymphknoten der Leisten und des Beckens befallen und haben sich dadurch wahrscheinlich auch Metastasen im Körper gebildet, wird dies als Stadium IV beschrieben.

Klassifizierung des Krankheitsverlaufs nach UICC

Außerdem gibt es die TNM-Klassifizierung nach der Union Internationale Contre le Cancer, kurz UICC. Hier wird stärker die Art des Verlaufs in den Vordergrund gerückt, indem Auskunft über die Anzahl der Tumoren, Metastasen oder angegriffenen Lymphknoten gegeben wird. T gibt dabei Auskunft über Größe und Ausdehnung des Tumors. N gibt an, ob die Lymphknoten befallen sind und M ob sich bereits Metastasen gebildet haben oder nicht.

Metastasen bei Vulvakrebs

Ist Vulvakrebs bereits weiter fortgeschritten, kann es zur Entstehung von Tochtergerschwülsten, sogenannten Metastasen kommen. Diese entstehen durch den Befall der Lymphknoten, sodass sich die Krebszellen über das Lymphsystem im Körper ausbreiten und sich an anderen, auch weiter entfernten, Körperstellen anlagern können. Es kommt also zur sogenannten Streuung des Krebses im Körper. Zuerst sind von dieser Verbreitung die Sentinel-Lymphknoten, die sogenannten Wächterlymphknoten, betroffen. Sind diese befallen, können sich die Lymphknoten unter Umständen vergrößern oder es entwickeln sich Schmerzen im Leistenbereich.

Übergriff auf benachbartes Gewebe

Auch die Ausbreitung in angrenzendes Gewebe ist bei fortgeschrittenem Vulvakrebs möglich. Die Tumoren neigen dazu sich in angrenzendes Gewebe auszubreiten, auch in Form von sogenannten Abklatschmetastasen, die durch Kontakt mit anderen Hautflächen entstehen können. Das passiert beispielsweise, wenn ein Tumor an einer Schamlippe auftritt und Kontakt zu der gegenüberliegenden Schamlippe hat. Dadurch kann sich eine Tochtergeschwulst bilden.

Davon abgesehen kann sich Vulvakrebs auch auf die nahe liegenden Organe ausbreiten. Bei Vulvakrebs sind insbesondere Scheide, Blase, Damm, After und Enddarm gefährdet. Sind diese Körperbereiche beteiligt, kann es auch zu weiteren Symptomen kommen.

Miriam Schaum