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Stethoskop
Lymphödeme bei Vulvakrebs
Durch die Entfernung der Lymphknoten kann es zu einem Stau von Lymphflüssigkeit im Gewebe und damit einhergehenden Schwellungen kommen.
Vulvakrebs

Lymphödeme bei Vulvakrebs

Werden die Lymphknoten aufgrund von Vulvakrebs entfernt, kann es zu Lymphödemen kommen, einer Flüssigkeitsansammlung, die dadurch entsteht, dass die verbleibenden Lymphgefäße die sogenannte Lymphe, nicht mehr schnell beziehungsweise effektiv genug transportieren können. Die Lymphe dient eigentlich dazu Gewebereste und Proteine abzutransportieren. Ist das Lymphödem die Folge einer Operation, beispielsweise bei Vulvakrebs, handelt es sich um ein sekundäres Lymphödem, also eine erworbene Lymphgefäßschädigung.

Neben einem Lymphödem kann es auch zu einem sogenannten Serom kommen. Dabei handelt es sich um Lymph- und Blutflüssigkeit, die sich in den Gewebehohlräumen sammelt. Das Risiko für Lymphödeme oder Serome steigt mit der Menge der entfernten Lymphknoten. Daher sollte vor der Entfernung der Lymphknoten überprüft werden, ob die Sentinel-Lymphknoten, die sogenannten Wächterlymphknoten betroffen sind. Ist dies nicht der Fall, können die Lymphknoten in der Regel erhalten bleiben.

Anzeichen für ein Lymphödem bei Vulvakrebs

Ein Lymphödem ist durch eine lokale, pralle Schwellung der Haut zu erkennen, die zumindest anfänglich nicht schmerzhaft ist. Werden die Lymphknoten der Leiste entfernt, breitet sich das Lymphödem von der Leiste ausgehend in Richtung Fuß aus. Die Diagnose des Lymphödems beim Arzt erfolgt beispielsweise durch die Prüfung des sogenannten Stemmer-Zeichens. Dabei wird versucht, die Haut an den Zehen leicht anzuheben. Gelingt das nicht, ist das ein Hinweis auf ein vorliegendes Lymphödem. Ist der Test negativ, ist ein Lymphödem aber nicht ausgeschlossen.

Therapie eines Lymphödems

Die Behandlung eines Lymphödems besteht im Wesentlichen daraus, die gestaute Flüssigkeit aus dem Gewebe zu leiten (Entstauungsphase) und eine erneute Stauung zu vermeiden beziehungsweise gering zu halten (Erhaltungsphase). Dazu beitragen kann z. B. eine manuelle Lymphdrainage, bei der ein Therapeut die betroffenen Stellen mit den Händen massiert und so das Lymphgefäßsystem stimuliert und die Lymphflüssigkeit aus dem Gewebe schiebt.

Darüber hinaus können Kompressionsstrümpfe getragen werden, die permanent Druck auf das geschwollene Gewebe ausüben und so die gestaute Flüssigkeit ableiten. Betroffene eines Lymphödems können durch Bewegung und das Hochlagern der Beine die Therapie zusätzlich unterstützen.

Miriam Schaum