VIN ist die Abkürzung für Vulväre intraepitheliale Neoplasien und beschreibt die Vorstufen von Vulvakrebs. Es kommt zu Zellveränderungen, die in Schwerestufen von VIN I bis III unterschieden werden. Vorstufen von Vulvakrebs werden insbesondere durch eine Infektion mit dem Humanen Papillomavirus (HPV) begünstigt und betreffen dann auch häufiger jüngere Frauen ab dem 35. Lebensjahr, während eigentlich mehrheitlich Frauen über 70 Jahren erkranken.
In der ersten Stufe sind die Zellen vermehrtem Wachstum unterworfen, es gibt auffällige atypische Zellen, die bereits wuchern. Auch beim Abstrich finden sich atypische Zellen, die sogenannten Dyskeratozyten. Dabei handelt es sich um Zellen, die in Folge der HPV-Infektion zu schnell ausgereift sind und im Kern den Virus tragen. Lösen sie sich dann vom übrigen Gewebe, verbreiten sie HPV, in erster Linie beim Geschlechtsverkehr.
Die zweite Stufe weist bereits eine stärker betroffene oberste Hautschicht auf: Flecken der Epidermis, also der äußersten Hautschicht, sind verhornt, es kommt zu Erhebungen. Die Zellen reifen nicht mehr vollständig aus. Veränderte Zellen finden sich jetzt auch in der Dermis, die unter der Epidermis liegt.
Jetzt können sich auch wahrnehmbare Karzinome in den oberen Hautschichten finden. Im Gewebe der Hautoberfläche sind Veränderungen wahrzunehmen. Das Zellwachstum ist erhöht, sodass weniger Zellen voll ausreifen. Während VIN I und II sich in der Regel von selbst zurückbilden oder mit dem Laser behandelt werden können, muss VIN III meist operativ entfernt werden.
Miriam Schaum